Sie prüfen Ihre Kontobewegungen oder die Transaktionsliste in Ihrer Banking-App und stoßen auf den Begriff „Counterparty Abbuchung“? Während „Abbuchung“ klar als ein Betrag verbucht wird, der von Ihrem Konto abgeht, ist der Begriff „Counterparty“ im deutschen Bankalltag eher selten und kann für Verunsicherung sorgen.
In den allermeisten Fällen gibt es jedoch eine einfache und harmlose Erklärung. Es handeltet sich hierbei nicht um eine verdächtige Transaktionsart, sondern lediglich um eine technische oder aus dem Englischen übernommene Bezeichnung für den Empfänger einer Zahlung.
Das Wichtigste in Kürze
- Einfache Übersetzung: „Counterparty“ ist der englische Fachbegriff für „Gegenpartei“ oder „Vertragspartner“. Eine „Counterparty Abbuchung“ ist also schlicht eine Abbuchung an einen Empfänger.
- Häufige Ursache: Dieser Begriff wird oft von internationalen Banken, FinTechs (wie z. B. Revolut, Wise) oder Krypto-Börsen verwendet. Diese nutzen oft eine global einheitliche Systemarchitektur, bei der der englische Begriff „Counterparty“ statt des deutschen Worts „Empfänger“ angezeigt wird.
- Kein Grund zur Sorge: In der Regel ist dies eine ganz normale Transaktion (eine Überweisung, eine Kartenzahlung oder eine Lastschrift), die Sie selbst getätigt haben.
- Was ist zu tun? Entscheidend ist nicht das Wort „Counterparty“, sondern der Name, der dahintersteht. Prüfen Sie den Betrag und den daneben oder darunter genannten Empfänger.
Was bedeutet „Counterparty“ im Finanzkontext?
Im Finanz- und Bankwesen bezeichnet der Begriff „Counterparty“ (Gegenpartei) immer die andere Seite einer Transaktion. Jede finanzielle Transaktion hat mindestens zwei Seiten:
- Wenn Sie etwas kaufen, sind Sie der Käufer und das Geschäft ist Ihre „Gegenpartei“ (der Verkäufer).
- Wenn Sie Geld überweisen, sind Sie der Sender und die Person, die das Geld erhält, ist die „Gegenpartei“ (der Empfänger).
- Wenn Sie eine Aktie verkaufen, ist der Käufer Ihre „Gegenpartei“.
Eine „Counterparty Abbuchung“ ist also einfach eine Abbuchung von Ihrem Konto zugunsten einer anderen Partei.
Warum steht das auf meinem Kontoauszug?
Die traditionelle Sparkasse oder Volksbank in Deutschland würde auf einem Kontoauszug klare deutsche Begriffe wie „Empfänger“, „Zahlung an“ oder „Auftraggeber“ (bei einer Gutschrift) verwenden.
Der Begriff „Counterparty“ taucht fast ausschließlich bei modernen, international aufgestellten Finanzdienstleistern auf. Viele dieser Neo-Banken oder FinTech-Unternehmen haben ihren Ursprung im englischsprachigen Raum (z.B. Großbritannien oder USA). Ihre IT-Systeme und Datenbanken sind auf Englisch konzipiert.
Wenn diese Apps oder Web-Oberflächen ins Deutsche übersetzt werden, wird der technische Datenbankbegriff „Counterparty“ manchmal direkt übersetzt oder beibehalten, anstatt ihn durch den gebräuchlicheren Begriff „Empfänger“ zu ersetzen.
Eine typische Anzeige in einer solchen App könnte also so aussehen:
Transaktion: SEPA-Überweisung Status: Abgeschlossen Counterparty: Max Mustermann Betrag: -50,00 €
Dies bedeutet nichts anderes als: „Sie haben 50,00 € an Max Mustermann überwiesen.“
Was sollte ich tun, wenn ich diese Abbuchung sehe?
- Nicht in Panik geraten: Der Begriff allein ist kein Anzeichen für Betrug. Er ist lediglich eine technische Bezeichnung.
- Den Empfänger prüfen: Schauen Sie sich den Namen an, der bei „Counterparty“ oder als Verwendungszweck genannt wird. Handelt es sich um ein Geschäft, bei dem Sie kürzlich eingekauft haben (z. B. Amazon, Zalando, ein Supermarkt) oder um eine Person, der Sie Geld gesendet haben?
- Betrag und Datum prüfen: Passen der abgebuchte Betrag und das Datum zu einem Ihrer letzten Einkäufe, Abonnements (z. B. Netflix, Spotify) oder einer getätigten Überweisung?
- Handeln bei unbekannter Transaktion: Sollten Sie den genannten Empfänger und den Betrag absolut nicht zuordnen können, behandeln Sie die Buchung wie jede andere unbekannte Abbuchung:
- Kontaktieren Sie umgehend Ihre Bank oder den Support des Finanzdienstleisters.
- Handelt es sich um eine Lastschrift („Direct Debit“), die Sie nicht autorisiert haben, können Sie diese in der Regel innerhalb von 8 Wochen zurückbuchen lassen.
- Bei Verdacht auf Kartenmissbrauch lassen Sie Ihre Karte sperren.
Fazit
Eine „Counterparty Abbuchung“ ist in fast allen Fällen lediglich eine unglückliche oder sehr technische Übersetzung für eine normale Abbuchung an einen Empfänger. Sie ist ein typisches Kennzeichen moderner, internationaler Banking-Apps. Entscheidend für Ihre Prüfung ist nicht das Wort „Counterparty“, sondern der Name des Empfängers und der Betrag, den Sie selbst zuordnen können müssen.
