Sie haben Ihren Kontoauszug geprüft und eine Abbuchung von der „Novalnet AG“ entdeckt? Der Name sagt Ihnen nichts und Sie können sich an keinen Kauf bei diesem Unternehmen erinnern?
Wie bei vielen Abbuchungen mit unbekannten Firmennamen gilt auch hier: In den allermeisten Fällen handelt es sich um eine legitime Abbuchung. Die Novalnet AG ist kein Online-Shop, bei dem Sie eingekauft haben, sondern ein großer deutscher Zahlungsdienstleister (Payment Service Provider), der die Zahlung im Auftrag eines anderen Unternehmens durchgeführt hat.
Das Wichtigste in Kürze
- Wer ist das? Die Novalnet AG ist ein deutsches, BaFin-lizenziertes Zahlungsinstitut mit Sitz in Ismaning bei München. Sie ist ein technischer Dienstleister für die Abwicklung von Online-Zahlungen.
- Warum erscheint dieser Name? Sie sehen den Namen „Novalnet“, weil der Händler (Online-Shop, Dienstleister), bei dem Sie Kunde sind, Novalnet mit der technischen Durchführung des Zahlungseinzugs (z.B. Lastschrift oder Kreditkartenzahlung) beauftragt hat.
- Wofür wurde abgebucht? Die häufigsten Gründe sind Zahlungen für Online-Shopping, digitale Dienste, Abonnements (z.B. Mitgliedschaften, Software-as-a-Service) oder auch Rechnungen für Telekommunikations- oder Energieanbieter.
- Der Schlüssel zur Zuordnung: Der Verwendungszweck bei der Abbuchung ist entscheidend. Dort muss Novalnet den Namen des eigentlichen Händlers und/oder eine Rechnungs- oder Kundennummer angeben.
Die Rolle der Novalnet AG im Zahlungsverkehr
Die Novalnet AG agiert als unsichtbarer Vermittler zwischen einem Online-Händler und Ihnen als Kunde. Wenn ein Online-Shop seinen Kunden verschiedene Zahlungsarten (wie Lastschrift, Kreditkarte, Kauf auf Rechnung, PayPal etc.) anbieten möchte, ist es technisch sehr aufwendig, jede einzelne Methode selbst anzubinden.
Stattdessen nutzt der Händler einen Payment-Dienstleister wie Novalnet. Novalnet stellt dem Shop eine einzige Schnittstelle zur Verfügung, über die alle Zahlungsarten abgewickelt werden. Das Unternehmen kümmert sich um die sichere Datenübertragung, die Bonitätsprüfung und den eigentlichen Geldeinzug von Ihrem Konto.
Aus diesem Grund erscheint auf Ihrem Kontoauszug der Name des Dienstleisters, der das Geld eingezogen hat, und nicht zwangsläufig der Name des Shops, in dem Sie eingekauft haben.
So finden Sie den eigentlichen Händler
Bevor Sie eine Lastschrift zurückgeben – was zu Mahngebühren und einer Sperrung Ihres Kundenkontos beim Händler führen kann – sollten Sie die Abbuchung genau prüfen. Der entscheidende Hinweis findet sich fast immer im Verwendungszweck (manchmal auch „Buchungstext“ genannt).
- Den Verwendungszweck im Detail ansehen: Suchen Sie in den Details Ihrer Online-Banking-Buchung nach dem Verwendungszweck. Dort finden Sie in der Regel:
- Den Namen des Händlers (z.B. der Name des Online-Shops).
- Eine Rechnungsnummer oder Bestellnummer.
- Ihre Kundennummer bei dem Händler.
- Eine Mandatsreferenz (bei SEPA-Lastschriften).
- Betrag und Rhythmus prüfen:
- Handelt es sich um einen einmaligen Betrag? Dann passt er wahrscheinlich zu einem kürzlichen Online-Einkauf.
- Handelt es sich um einen wiederkehrenden, identischen Betrag (z.B. 9,99 € oder 49,95 €)? Dann handelt es sich mit hoher Sicherheit um ein monatliches oder jährliches Abonnement (z.B. eine Software-Lizenz, eine Mitgliedschaft im Fitnessstudio, eine Dating-Plattform, ein Zeitschriften-Abo oder ein Hosting-Paket).
- E-Mail-Postfach durchsuchen: Suchen Sie in Ihrem E-Mail-Postfach (auch im Spam-Ordner) nach dem abgebuchten Betrag oder dem Wort „Novalnet“. Oft finden Sie so die ursprüngliche Bestellbestätigung oder Rechnung des Händlers, in der Novalnet als Zahlungsdienstleister genannt wird.
Novalnet bietet ein eigenes Hilfe-Portal für Endkunden
Als seriöser deutscher Zahlungsanbieter bietet Novalnet eine eigene Anlaufstelle für Personen, die eine Abbuchung nicht zuordnen können. Sie können auf der Webseite von Novalnet im Support-Bereich für Endkunden oft anhand von Transaktionsdaten (wie der Referenznummer aus dem Verwendungszweck) selbst herausfinden, welcher Händler hinter der Abbuchung steckt.
Wann Sie handeln sollten
Wenn alle Stricke reißen und Sie den Händler auch über den Verwendungszweck und die E-Mail-Suche nicht identifizieren können oder der Betrag offensichtlich falsch ist:
- Nutzen Sie den Novalnet-Support: Versuchen Sie, über das Portal des Zahlungsdienstleisters selbst den Händler zu ermitteln.
- Kontaktieren Sie Ihre Bank: Melden Sie die unbekannte Transaktion. Bei einer SEPA-Lastschrift haben Sie eine Frist von acht Wochen, um die Buchung ohne Angabe von Gründen zurückzugeben. Bei einer unautorisierten Buchung (Betrug) sind es sogar 13 Monate.
- Karte sperren: Sollten Sie einen Betrugsfall vermuten, lassen Sie die betroffene Karte oder das Konto vorsorglich sperren.
Fazit
Eine Abbuchung der „Novalnet AG“ ist in der Regel kein Grund zur Sorge, sondern eine normale Transaktion für einen Online-Einkauf oder ein Abonnement. Der Name des Unternehmens, bei dem Sie wirklich eingekauft haben, ist fast immer im Verwendungszweck der Buchung versteckt.
